Herausgeber:
Bündnis Kinder- und Jugendreha e.V. (BKJR)

in Zusammenarbeit mit:
der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische
Rehabilitation und Prävention e.V. (DGPRP)

Das Bündnis Kinder- und Jugendreha e.V. (BKJR) ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Medizinische Rehabilitation SGB IX (AG Med Reha)

Neurodermitis – eine Reha kann Krankheitsbild und Lebensqualität verbessern

Kinder und Jugendliche mit einer Neurodermitis haben oft einen hohen Leidensdruck. Für sie ist eine stationäre Kinder- und Jugendrehabilitation, losgelöst von ihrem alltäglichen Umfeld, empfehlenswert.

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Eine Neurodermitis beeinträchtigt das Wohlbefinden und die Lebensqualität betroffener Kinder und Jugendlicher sehr. Bei der Erkrankung, die auch atopisches Ekzem genannt wird, kann die Haut Feuchtigkeit nicht gut speichern, sie wird trocken und rissig. Infolgedessen juckt die Haut und kann sich entzünden. Abgesehen von diesen körperlichen Symptomen leiden bei vielen oft auch die Psyche und das Selbstwertgefühl unter dem Hautbild. Daher kann für stark betroffene Kinder und Jugendliche eine stationäre Kinder- und Jugendrehabilitation, losgelöst von ihrem alltäglichen Umfeld, empfehlenswert sein. Im Kontakt mit einem interdisziplinären Ärzte- und Therapeut*innen-Team sowie Gleichaltrigen lernen sie unter anderem, mit ihrem Hautproblem geduldiger umzugehen und erfahren, wie wichtig für sie das Vermeiden von möglichen Triggern (z.B. Duftstoffe, Rauch), eine kontrollierte medikamentöse Stufentherapie sowie eine konsequente Hautpflege sind.

Mehrere Studien belegen den positiven Einfluss einer stationären Rehabilitation auf das Krankheitsbild und die Lebensqualität von jungen Patientinnen und Patienten mit Neurodermitis. Da Kinder oft sehr früh an Neurodermitis erkranken, findet eine stationäre Aufnahme von Kindern bis zum vollendeten 12. Lebensjahr in der Regel mit einem Elternteil statt. Dieser wird dann auch in die krankheitsspezifische Schulung eingebunden. Medizinische, ernährungstherapeutische, pädagogische und psychologische Elemente der Reha werden dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst.

Wie bei allen Reha-Angeboten erhalten Schulkinder auch bei einer Neurodermitis-Rehamaßnahme einen mit ihrer Heimatschule abgestimmten Unterricht, sodass sie nach der Reha keinen bzw. wenig Unterrichtsstoff nachholen müssen. Jugendliche, die ohne Eltern anreisen, können sich zudem in der Reha zu persönlichen Themen (z.B. Selbstbewusstsein, Mobbing, Schule etc.) ) mit anderen Jugendlichen in einem Gruppenkontext austauschen und durch Mediziner*innen, Therapeut*innen oder Pädagog*innen ausführlich beraten lassen (z.B. hinsichtlich der Berufswahl), wofür bei einem Praxisbesuch bei einem niedergelassenen Arzt/einer niedergelassenen Ärztin im Heimatort meist die Zeit fehlt.

Weitere Informationen:

Infoblatt: Kinder- und Jugendliche mit Neurodermitis – darum hilft ihnen einer Reha

Quellen: Leitlinie Neurodermitis, Healthychildren.org, news-medical.net, Healio.com, Diss. LMU München, Leitlinie Stationäre Dermatologische Rehabilitation

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